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BARCELONA

für Mariel

Die Huren in der Rambla
Warten noch im Morgengraun
Der Tag ist jung und sie sind schon zu alt
Ein Lächeln ist gefroren
Und wird heute nicht mehr taun
Die Steine werden gar nicht richtig kalt

Wir stehen zwischen allem
Wie ein leises Ritornell
Mariel

Ein Kellner räumt die Stühle
Und die letzten Gäste fort
Ein Vogel, eine Frau wie von Miró
Columbus fragt nach einem
Fernen unbekannten Ort
Gitarren klingen wie ein Cembalo

Ich halt dich in den Händen
Wie ein zartes Aquarell
Mariel

Ich sing dir eine Strophe
Eine vage Melodie
Die Töne hat mir deine Haut geliehn
Du malst ein surreales
Bild in meine Phantasie
Auf einmal gibt es wieder Utopien

Und du steigst in ein Taxi
In Minuten wird es hell
Mariel

Frank Viehweg © 1995

Zuletzt aktualisiert am 14.12.2014 von Frank Viehweg.

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