eigenes-lesen
HALBE EWIGKEIT
Für Susanne
Du bist so lange fort, nur ein paar Tage
Verreist, für eine halbe Ewigkeit
In aller Welt verschlimmert sich die Lage
Und ich versinke schön im Selbstmitleid
Und Marcos streitet mit Señor Durito
Um eine Formulierung, um ein Wort
In Caracas, Santiago oder Quito
Erträumt ein Kind sich einen Zufluchtsort
Wie ich. Du sitzt in Dresden an der Elbe
Dein Handy zeigt nicht eine Reaktion
Natürlich ist das lange nicht dasselbe
Das weiß ich auch, doch was besagt das schon
Wenn ein Gedicht von Mario Benedetti
Geflüstert in die Ohren einer Frau
Den Himmel färbt wie Berge von Konfetti
Und Träume wachsen läßt aus tiefstem Grau
Wie du in mir. Wie sollte ich da scheiden
Die Sehnsucht nach der Liebsten von der Not
Der vielen dieser Welt, die mich beneiden
Vielleicht um meine Sorgen wie mein Brot
Du bist so lange fort, nur ein paar Tage
Verreist, für eine halbe Ewigkeit
Es geht mir gut, natürlich, keine Frage
Komm schnell zurück in unsre Lebenszeit
Frank Viehweg © 2003
Zuletzt aktualisiert am 14.12.2014 von Frank Viehweg.