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SCHNEESTURM

nach Juri Schewtschuk


Kalt vom Mondlicht überdacht
Wie ein Anfang von weither
Eine schon gewonn’ne Schlacht
Wie die Hoffnung tränenschwer
Steht der Schnee wie eine Wand
Hat das Leben zugeweht
Lähmt vorm Ende uns die Hand
Hat die Hähne abgedreht

Spiel wie du kannst, komm, fang an
Laß die Gedanken entfliehn
Tau wieder auf jetzt und dann
Verbeug dich bis zu den Knien
Befrei das Fenster vom Eis
Bewahr den Frühling in dir
Leb und durchbrich jeden Kreis
Du bist für immer in mir

Die Laterne sucht den Grund
Und die Kerze streckt sich aus
Eiskristalle glitzern bunt
Wie gefallnes Licht vorm Haus
Laß den Schneesturm, schenk uns ein
Komm und trink mit mir die Zeit
Laß uns singen, traurig sein
Weil nichts wirklich von uns bleibt

Spiel wie du kannst, komm, fang an
Laß die Gedanken entfliehn
Tau wieder auf jetzt und dann
Verbeug dich bis zu den Knien
Befrei das Fenster vom Eis
Bewahr den Frühling in dir
Leb und durchbrich jeden Kreis
Du bist für immer in mir

Mit Bedacht in all dem Schnee
Mit Kristallen tätowiert
Wo am zugefrornen See
Eine Seele hofft und friert

Frank Viehweg © 2004

Zuletzt aktualisiert am 19.02.2016 von Frank Viehweg.

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